10 Yoga Arten & Yogastile erklärt: Vergleich & Übersicht – Welche ist die richtige für mich?

Yoga wird in der heutigen, oft stressigen Zeit, für viele Menschen immer wichtiger. Die Technik wurde vor mehr als 2000 Jahren in Indien entwickelt und sollte dazu dienen, dass Menschen lernen, mit sich selbst im Einklang zu leben. Yoga lässt dich gesünder und bewusster leben, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und bringt den Stoffwechsel in Schwung. Weiterhin bringt es dir Ausdauer und Kraft und verbessert deine Koordinationsfähigkeit. Zur Stressbewältigung und Entspannung ist Yoga ebenfalls bestens geeignet.

Yoga bringt also Körper und Geist wieder in Einklang. Während man Muskeln formt, überflüssiges Gewicht verliert und Stärke aufbaut bekommt der Geist den Impuls, negative Gedanken zu erkennen und loszulassen. Meditation und Atemübungen sind feste Bestandteile des Yogas. Je nach Yogastil können diese Übungen fordernd und kräftigend oder sanft und entspannend sein.

Auf jeden Fall führt Yoga zu einem besserem Körperbewusstsein. Im folgenden Beitrag gehen wir auf die verschiedenen Yoga-Arten ein, sodass du herausfinden kannst, welche die Richtige für dich ist.

1. Hatha Yoga

Hatha Yoga entstand etwa im 9. Jahrhundert und ist der körperbezogene Übungsweg. Das Ziel ist die grundlegende Erkenntnis und der Weg dorthin führt über Körperübungen, nicht nur über Meditation. Die Hatha Yoga Pradipika, eine Reihe praktischer Übungsanleitungen, wird heute noch von vielen praktiziert. In der westlichen Welt hat sich der Hatha Yoga zu einem sehr beliebten Stil entwickelt.

Er ist der klassische, körperorientierte Yogastil, der für die Lenkung der Energien im Körper steht. Die Körperhaltungen sind beim Hatha Yoga weniger fließend, werden länger gehalten und gehen ohne Wiederholung ineinander über. So hat man die Möglichkeit, sich in die Position einzufühlen und in den Körper hineinzuspüren. Die kleinen Ruhepausen zwischendurch dienen dem Nachspüren. In eine Session werden auch Meditationen und Atemübungen eingebaut.

Ziel: Entspannung, Ausgeglichenheit
Intensität: Körperliche Übungen, mentale Elemente
Für wen geeignet? Anfänger, Fortgeschrittene

2. Yin Yoga

Wenn man einen Blick auf die heutige Arbeitsweise wirft, wundert es einen nicht, dass viele Menschen unter körperlichen Blockaden leiden, sich unentspannt fühlen und unbeweglich sind. Viele verbringen die meiste Zeit ohne nennenswerte Bewegung im Sitzen.

Beim Yin Yoga verweilt man mit Unterstützung verschiedener Hilfsmittel (zum Beispiel Kissen, Klötze oder Gurte) für 3 bis 7 Minuten in einer Haltung. Dieser passiver Yogastil ermöglicht eine tiefe, aber sanfte Dehnung der Faszien. Schnelle Übergänge zwischen den einzelnen Übungen ermöglichen diese intensive Dehnung nicht.

Ziel: Beweglichkeit, körperliche Flexibilität, Entspannung
Intensität: Körperliche Übungen, mentale Elemente
Für wen geeignet? Anfänger, Fortgeschrittene

3. Vinyasa Yoga

Vinyasa Yoga ÜbungVinyasa Yoga ist, im Vergleich zu anderen Yoga-Arten, relativ neu und wahrscheinlich der bekannteste Yogastil in der westlichen Welt. Entwickelt wurde Vinyasa Yoga Anfang der 1980er Jahre in den USA, der Ursprung liegt im Ashtanga Yoga.

Bei diesem Yogastil geht es hauptsächlich um die Verbindung von Bewegung und Atmung. Die Bewegungen werden fließend in Harmonie mit dem Atem durchgeführt und wirken wie ein Tanz. Vinyasa Yoga zielt darauf ab, den Körper wieder besser wahrzunehmen, emotionale Blockaden zu lösen und Kraft aufzubauen.

Ziel: Beweglichkeit, Ausgeglichenheit
Intensität: Körperliche Übungen, mentale Elemente
Für wen geeignet? Anfänger mit Grunderfahrung, Fortgeschrittene

4. Ashtanga Yoga

Ashtanga Yoga gehört zu den Yoga-Stilen, die am dynamischsten sowie körperlich am forderndsten und schweißtreibendsten sind. Beim Ashtanga Yoga gibt es 6 Serien mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und verschiedenen Positionen.

Nur mit täglichem Üben kann man es schaffen, zumindest die erste Serie perfekt meistern zu können. Viele kommen nicht über die zweite Serie hinaus, trotz jahrelangem Üben. Ashtanga Yoga soll die Praktizierenden tatsächlich überfordern und wer sich dieser Yoga-Art hingibt, sollte viel Geduld mitbringen.

Ziel: Beweglichkeit, Kraft
Intensität: Körperliche Übungen, mentale Elemente
Für wen geeignet? Fortgeschrittene

5. Jivamukti Yoga

Beim Jivamukti Yoga kommen musikalische Elemente zum Einsatz. Ein wichtiger Bestandteil dieser Yoga-Art sind Klangschalen, Chanten und Mantras. So spricht Jivamukti Yoga alle Sinne gleichermaßen an und befreit die Seele.

Jivamukti Yoga zeichnet sich durch fließende Bewegungsabläufe aus, die fast tänzerisch ineinander übergehen. So entsteht ein ganzheitliches herausforderndes Körpertraining.

Ziel: Beweglichkeit, Meditation
Intensität: Körperliche Übungen, musikalische Elemente
Für wen geeignet? Fortgeschrittene

6. Kundalini Yoga

Kundalini Yoga gehört zu den ältesten Yoga-Arten und ist sehr spirituell ausgerichtet. Es geht um das Erkennen des Wahren Ichs. Über Jahrtausende hinweg wurden die Lehren nur im Geheimen an erwählte Schüler weitergegeben. Erst im Jahre 1969 wurde durch Yogi Bhajan dieses Wissen der Welt offenbart, damit die Menschen im immer größer werdenden Ungleichgewicht auf der Welt sich nicht selbst aus den Augen verlieren. Anfänglich war diese Yoga-Art vor allem bei Hippies sehr beliebt.

Kundalini Yoga vereint Gesänge, Atemübungen, kraftvolle Handzeichen und körperliche Haltungen miteinander. Die Übungen sollen die Chakras (Energiezentren entlang der Wirbelsäule) öffnen. Bei regelmäßiger Durchführung weckt der Yogi seine Lebensenergie, die ihm Vitalität und Kraft schenkt.

Ziel: Blockaden lösen, Energiefluss anregen
Intensität: Körperliche Übungen, mentale Elemente
Für wen geeignet? Anfänger, Fortgeschrittene

7. Bikram Yoga

Bikram Yoga Übungen

Beim Bikram Yoga findet die Praxis bei einer Raumtemperatur von 38°C und 40% Luftfeuchtigkeit statt. Unter diesen Bedingungen können sich Muskeln besser ausdehnen und straffen. Weiterhin unterstützt Bikram Yoga den Stoffwechsel und fördert den Sauerstofftransport im Blut.

Beim Bikram Yoga werden in einer festgelegten Sequenz 24 körperliche Übungen und 2 Atemübungen durchgeführt. Zwischen den Übungen gibt es keine Pause. Eine Session dauert etwa 90 Minuten und man verbrennt dabei durchschnittlich 500 bis 700 Kalorien.

Ziel: Muskelaufbau
Intensität: Körperliche Übungen, Atemübungen
Für wen geeignet? Fortgeschrittene, Fitnessliebhaber

8. Aerial Yoga

Beim Aerial Yoga lernt man das Gefühl der Schwerelosigkeit kennen, denn diese Yoga-Art kombiniert Yoga mit Luftakrobatik. Über einer Matte hängt ein trapezförmiges Lycra-Tuch von der Decke, welches aktiv genutzt wird. Man sitzt, liegt oder hängt in diesem Tuch, während man Yoga-Übungen macht.

Das gesamte Körpergewicht wird vom Tuch getragen und man kann sich voll und ganz auf die Dehnung einlassen. Beim Aerial Yoga kann man sich in Umkehrhaltungen wunderbar entspannen, während Stoffwechsel und Durchblutung automatisch angeregt wegen. Das schwankende Tuch wirkt zudem beruhigend und trainiert die Balance und Körperspannung.

Ziel: Entspannung, Körperspannung, Balance
Intensität: Körperliche Übungen, Atemübungen
Für wen geeignet? Anfänger, Fortgeschrittene

9. Hormon Yoga

Hormon Yoga ist für alle weiblichen Yogis gedacht und hilft das Hormonsystem zu regulieren, indem die Produktion bestimmter Hormone angeregt wird. So werden ohne künstliche Hormontherapien die Funktionen des Körpers unterstützt. Hormon Yoga besteht immer aus den gleichen Übungen und kombiniert Elemente aus unterschiedlichen Yoga-Stilen.

Besonders empfehlenswert ist Hormon Yoga für Frauen mit Kinderwunsch, Frauen die häufig unter Stress leiden, Frauen mit Beschwerden während der Menstruation und Frauen in den Wechseljahren. Jede Einheit beim Hormon Yoga besteht aus Körper- und Atemübungen sowie Energielenkung.

Ziel: Entspannung, Körperspannung, Hormonsystem regulieren
Intensität: Körperliche Übungen, Atemübungen, Energielenkung
Für wen geeignet? Frauen ab 35 Jahren

10. Iyengar Yoga

Iyengar-yoga-übung

Iyengar Yoga dreht sich um die Kunst der korrekten Ausrichtung des Körpers. Bei dieser Yoga-Art werden die Positionen lange gehalten und der Übende fördert somit sein Bewusstsein für die korrekte Körperausrichtung. Durch das Benutzen von Hilfsmitteln wie Decken, Blöcken oder Gurten lassen sich die Übungen individuell anpassen.

Ziel: Gelenkigkeit, Stärke, Entspannung
Intensität: Körperliche Übungen, Atemübungen
Für wen geeignet? Anfänger, Fortgeschrittene

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